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Aktuelles

Das GBG auf den Spuren der DDR-Geschichte

17.11.2025

Am Freitag, den 14.11.2025, startete unser Geschichts-Leistungskurs gemeinsam mit Herrn Domeyer und Frau Groß um 8:10 Uhr mit dem ICE von Stuttgart nach Leipzig.

Nach unserer Ankunft bezogen wir im a&o-Hostel am Leipziger Bahnhof unsere Zimmer und machten uns kurz darauf auf den Weg zum Zeitgeschichtlichen Forum.

Dort führte uns Herr Vogel durch die Dauerausstellung zur deutsch-deutschen Geschichte „Diktatur und Demokratie nach 1945“. Besonders spannend fanden wir die Einblicke in die Alltagskultur der DDR, etwa in Mode oder Wohnen. Die Führung half uns, viele Themen aus dem Unterricht besser zu verstehen und historisch einzuordnen.

Anschließend hatten wir bis 23:00 Uhr Freizeit. In kleinen Gruppen erkundeten wir Leipzig: Einige gingen Ramen essen, andere Sushi, wieder andere suchten sich gemütliche Plätze in der Innenstadt. Der Abend bot uns eine schöne Gelegenheit, als Kurs Zeit miteinander zu verbringen und die Stadt kennenzulernen.

Am Samstagmorgen begann unser Tag früh. Bereits um 7:40 Uhr trafen wir uns, um gemeinsam die Bahn nach Torgau zu nehmen. Dort besuchten wir die Gedenkstätte im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau und erhielten eine Einführung in die repressiven Formen der Heimerziehung in der DDR. Nach dem selbstständigen Erkunden der Gedenkstätte, dem Stöbern in Originalakten und dem Besuch der Dunkelzellen lernten wir die Zeitzeugin Sonja Sprößig kennen. Besonders die Dunkelzellen wirkten auf viele von uns bedrückend und beklemmend.

Frau Sprößig war nicht in Torgau, sondern in anderen Heimen und später Jugendwerkhöfen untergebracht, berichtete aber dennoch eindrucksvoll und emotional von ihren Erfahrungen. Wir konnten ihr viele Fragen stellen, und sie schilderte uns ihre Erlebnisse im System der repressiven Heimerziehung der DDR. Anschließend spielte sie sogar ihre Version des Liedes „Sind so kleine Hände“ von Bettina Wegner – ein sehr bewegender Moment.

Nach diesem intensiven Zeitzeugengespräch fuhren wir zurück nach Leipzig. Dort hatten wir zunächst Freizeit; einige von uns besuchten zum Beispiel die Nikolaikirche. Um 17 Uhr trafen wir uns erneut zu einem Zeitzeugengespräch, diesmal mit Rainer Müller, einem ehemaligen Widerstandskämpfer in der DDR. Sein Bericht stellte in vielerlei Hinsicht einen starken Kontrast zum Gespräch am Morgen dar. Dadurch wurde uns bewusst, wie unterschiedlich Menschen dieselbe Zeit erlebt haben.

Zum Abschluss des Tages gingen wir gemeinsam im „Hans im Glück“ essen und ließen den Abend anschließend gemütlich in einer Bar ausklingen. Insgesamt war es ein sehr eindrucksvoller, teilweise emotionaler, aber auch abwechslungsreicher Tag, der uns viele neue Einblicke in die DDR-Geschichte gegeben hat.

Am Sonntag begann unser Programm an der Nikolaikirche. Von dort aus liefen wir den Weg der Demonstrant:innen der Friedlichen Revolution nach. Unser Ziel war die Gedenkstätte in der ehemaligen Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in der „Runden Ecke“. In der Ausstellung lernten wir viel über die Stasi, ihre Methoden und das Ausmaß ihrer Macht.

Im Anschluss führten wir das letzte Zeitzeugengespräch der Exkursion: Irmtraud Hollitzer berichtete uns von ihrem Engagement für den Erhalt und die Gestaltung der „Runden Ecke“. Lange Zeit leitete sie die Gedenkstätte und unterstützt die Arbeit auch in ihrem Ruhestand weiterhin. Ihre Biografie, geprägt vom alltäglichen Widerstand in der DDR, hat uns sehr beeindruckt. Frau Hollitzer ist eine inspirierende Persönlichkeit, und wir sind sehr dankbar für diesen eindrucksvollen Abschluss einer tollen Exkursion.

 

Der Geschichts-LK